N'Djaména – feel it!

Nach dem taste-sense nun der Tast-Sinn. Ein wichtiger Sinn hier, vor Allem wenn er bei fehlendem Strom den Sehsinn ersetzen muss. Gut, dass es Stirnlampen etc. gibt zum Abendessen kochen und essen, duschen und lesen. Soeben wurde aber der Generator von unserem Haus angeworfen und wir können diesen Eintrag schreiben. Im Moment ist es stürmisch draussen, was uns an unseren ersten Sandsturm erinnert, den wir etwas ausserhalb der Stadt gefühlt haben. Sandpeeling und Langzeiteffekt inklusive – der Sand sitzt noch Stunden später in allen Ritzen und Falten. Aus den Schweissporen wurde er aber relativ schnell wieder herausgespült. Es erstaunt nicht, dass es überall sandstaubig ist; für CH-Verhältnisse müsste man hier die ganze Wohnung mehrmals täglich abstauben. Wind ist aber grundsätzlich sehr willkommen, bringt er doch ein bisschen Abkühlung und lässt uns auf Regen hoffen (und die feuchte Hitze nach dem Regen ausblenden). Manchmal simulieren wir Wind und Regen in unserem Mikroklima zu Hause: zum Einschlafen alle Extremitäten anfeuchten und bei Strom sogar mit Ventilator abkühlen. Bisher das Höchste des Gefühlten hier. Ganz anders steht es mit Körperwinden. Man muss sich unbedingt winden um solche zu verklemmen, denn sie gelten als sehr unhöflich. Ganz neue Gefühle beschert uns die überdurchschnittliche Durchschnittstemperatur: sogar unter dem luftigsten Rock rinnt eine Schweissperle dem Bein nach abwärts und auch ohne sportliche Betätigung ist man regelmässig nicht nur unter den Armen nassgeschwitzt. Beruhigend ist jedoch, dass auch die Tschader Schwitzer wie wir sind. Die meteorologischen Verhältnisse vergrössern auch die Distanz zwischen den Menschen, sogar zwischen Ehepartnern: bei 39° in der Luft und eigenen 37° würden weitere 37° einen zum Kochen bringen. Die kulturellen Verhältnisse würden in der Öffentlichkeit solche Nähe zwischen uns auch nicht erlauben. Wie jede Regel hat aber auch diese eine Ausnahme: den öf(f)entlichen Verkehr (siehe vorletzter Artikel). Ausserdem sieht man immer wieder händchenhaltende Männer durch die Strassen gehen (ein Zeichen von Freundschaft). Wie auf allen Märkten dieser Welt, gibt es Menschen, die für ihr tägliches Einkommen auf den Tastsinn angewiesen sind, sogenannte Tastendiebe, die im Gedränge besser gespürt als gesehen werden können. Diesmal sind wir mit Anjas blauen Augen davongekommen. Auf dem Markt sind aber auch wir auf den Tastsinn angewiesen um die Beschaffenheit der Stoffe zu erspüren, da man a) am besten reine Baumwolle trägt und b) auf die Frage, ob es wirklich 100% Baumwolle ist, stets Zustimmung erntet. Zu guter Letzt noch zwei bestechende Empfindungen: die einen lassen einen zum No-Skito-Spray greifen, um den anderen könnte Anja Simon Honig schmieren.

Eine Antwort auf „N'Djaména – feel it!“

  1. Heyaaaaa, Kollegen… Sounds good. Muess nah alles läse aber ich bin froh sind ihr am Läbe…! 😉 Ihr möched das super! Freut mich immer wider vo eu zläse… Keep it real people, mir dänked a eu! Keep rockin…

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