Wir sind auf Al-Jazeera!

Kaum zu glauben: Wir sind auf Al-Jazeera!

Und das kam so: Ein baskischer Journalist aus Spanien hat 2013, kurz nach dem Sturz von Ghaddafi, die Tubu-Sprachaktivisten im Süden Libyens getroffen. Den eifrigen Aktivismus rund um die endlich nicht mehr verbotene Sprache und Kultur der Tubus beschrieb er später als “Tubu-Frühling”. Von unseren Freunden in Libyen hörte er auch von “Kandamai” (Tubu-Name unseres Teamleiters) der vor 25 Jahren das Alphabet der Tubu-Sprache entwickelt hat. Unterdessen hat er uns hier in Bardai direkt kontaktiert und wollte mehr erfahren. Nun hat er einen Artikel über die Tubus und die Spracharbeit im Monatsmagazin ‚Jot Down’ der spanischen Zeitung ‚El Pais’ publiziert (siehe unten) und natürlich auch in einer baskischen Zeitung. Der Titel des Artikels ist gleich auf Tudaga: “Ka yuu-ã” (Deutsch: Die Milchsprache, siehe früherer Blogeintrag)

Anschliessend versuchte er für eine englische Version seines Textes einen Verleger zu finden. Und das hat er: AlJazeera English. Eine weniger poetische, dafür umso politischere Version des Textes. Auf Deutsch wäre der Titel “Kulturelles Erwachen der Tubus: Wir sind vielleicht keine Araber, aber Libyer sind wir sehr wohl”.  Der Artikel gibt einen sehr guten Einblick in das Sprachprogramm. Zwei Tage später fanden wir den Artikel noch auf AlJazeera Chinese.

Zwar haben wir den Journalisten noch nicht persönlich getroffen, aber übers Telefon und in seiner engagierten Art verstehen zu wollen was hier läuft, spürt man sein Engagement. Er ist Feuer und Flamme für die Spracharbeit. Verständlich: Die Basken wie die Tubus sprechen eine isolierte Minderheitssprache, beiden droht der Verlust ihrer Sprache und damit ihrer Kultur, die Basken und die Tubus sind auf mehrere Länder verteilt und beide ringen um Anerkennung ihrer Sprache und Kultur und um Mitsprache im Staat.

Es ist cool, einen Mitstreiter aus einer total anderen Ecke gefunden zu haben! Und bereits hat uns ein weiterer interessierter Baske via unsere Homepage kontaktiert 😉

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