Vorwehen

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Da unser Abenteuer „Tschad“ erst am 13. September los geht, können wir hier eigentlich noch nicht viel schreiben. Alles was wir bis jetzt wissen, sind entweder Schauermärchen, Extremvorstellungen, Falschinfos aus dem Internet oder auf französischem E-Mailaustausch beruhende Informationen. Also wenn du jetzt hier am Lesen bist, musst du unbedingt später wieder vorbeischauen, damit du auch erlebnisbasierte Texte über den Tschad und unser Er-, Über- und Alltagsleben lesen kannst.

 

Fakten über den Tschad

Tschad liegt ziemlich im Herzen Afrikas und ist beim Human Development Index 2010 auf Rang 163 – von 169 Ländern. (Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index)

Bei einer Lebenserwartung von 49,2 Jahren und einer durchschnittlichen Schulbildung von 1,5 Jahren ist der Tschad also eines der ärmsten Länder überhaupt (Quelle: http://hdrstats.undp.org/en/countries/profiles/TCD.html). Die nördliche Hälfte des Landes gehört mehr oder weniger noch zur Sahara, was auch die Jahresdurchschnittstemperatur in der Hauptstadt N’Djaména (nämlich 28°C) erklärt (Jahresdurchschnittstemperatur von Zürich 7,9°C).

 

Was wir dort machen werden (vielleicht)

So genau wissen wir das noch nicht. Allerdings gehen wir in ein internationales Team, das in der Hauptstadt N’Djaména eine Primarschule und ein Lernzentrum für junge Erwachsene betreibt. So wie wir das verstehen, werden wir dort so gut wir können die Lehrer unterstützen. Die Unterrichtssprache im Tschad ist Französisch, einer der Umstände, die uns noch zu meistern scheinen.

 

Unsere Befindlichkeit 5 Wochen vor Abflug

Da wir uns nicht auf eine Befindlichkeit einigen können, müssen wir dieses Kapitel noch einmal unterteilen.

 

Anjas Befindlichkeit

Je länger ich mich mit diesem Aufenthalt befasse, desto mehr wird mir meine anfängliche Naivität geraubt. Als wir noch auf der Suche nach einem geeigneten Einsatzort waren, dachte ich: „Entweder in ein Hardcore-Land oder gerade zu Hause bleiben“. Mittlerweile werden wir in ein „Hardcore-Land“ gehen und ich denke oft, dass eine „softere“ Variante eigentlich doch auch ganz in Ordnung gewesen wäre. Aber da dies nun nicht mehr zur Debatte steht, stelle ich mich einfach mal auf das Schlimmste ein und zähle auf meine (mich sonst oft nervende) schnelle „Mich-drangewöhnen-Fähigkeit“.

–       Wohnen. Wo wir genau wohnen werden, ist noch unklar, aber nachdem ich diesen Film gesehen habe, rechne ich mal mit einer GROSSEN Herausforderung.

http://www.dailymotion.com/video/x1v6nl_concession-africaine_shortfilms

–       Essen. Hirsebrei zum Frühstück, Mittag- und Abendessen mit Fisch- oder Fleischsauce. Ich habe den Tschad unter anderem deswegen gewählt, weil er ein Binnenland ist und ich grossen Respekt vor Seafood habe. In meinen Berechnungen habe ich leider nicht dran gedacht, dass es ja auch in Flüssen und Seen Fische haben könnte (Fische sind für mich gleich Seafood). Da N’Djaména nahe an Gewässern liegt, gibt es dort anscheinend sehr oft Fisch. Weiter habe ich erfahren, dass Tschad das Fleisch-Eldorado von Afrika sei, was mich als immerhin bratwurstessende Vegetarierin aus Gaumensüberzeugung vor eine weitere GROSSE Herausforderung stellt.

–       Sprache. Mit Französisch kann ich mich mehr oder weniger gut durchschlagen. Aber leider können vor allem die Tschader Französisch, die mal in der Schule waren. Und wenn ich mir überlege wie gut mein Französisch nach 1,5 Schuljahren war (also Mitte 6.Klasse), dann traue ich dieser Kommunikationsart irgendwie nicht mehr so ganz. Habe das Gefühl, dass ich ganz dringend Tschad-Arabisch lernen muss, hab auch schon mal ein Lehrmittel besorgt, was auch nicht ganz einfach ist. Das ist eine weitere GROSSE Herausforderung. Wie erkläre ich denn jemandem warum ich dies oder jenes nicht kann/will/weiss? Ich spiele zwar gerne Pantomime, aber irgendwo sind auch der Pantomime Grenzen gesetzt, besonders in einer fremden Kultur…

–       Religion. Die Menschen in der Hauptstadt sind vorwiegend Muslime, was für mich Kleider- und Verhaltensvorschriften bedeutet. Ich bin froh verheiratet zu sein, ich denke das macht die ganze Sache einfacher. Was aber , wenn mich mein Mann alleine lässt, weil man aufgrund der Kultur geschlechtergetrennt die Mahlzeiten einnimmt? Wie kommuniziere ich und vor allem, wem schmuggle ich die für mich wirklich unessbaren Dinge in den Teller (wobei es Letztere ja wahrscheinlich auch nicht gibt)? Auch das Zurechtfinden in einer anderen Kultur und Religion wird sicher eine GROSSE Herausforderung. Von Fettnapf zu Fettnapf – willkommene Nahrungsergänzung zum dauernden Hirsebrei.

–       Strom. Nachdem wir damit rechnen können, dass ca. 6 Stunden Strom pro Woche im öffentlichen Stromnetz vorhanden sind, beschloss ich meinen Haarföhn und mein Epiliergerät doch zu Hause zu lassen (da ich sowieso lange Hosen und Röcke sowie ein Kopftuch tragen werde, ist das auch nicht weiter schlimm).

–       Weiteres. Zum Thema ohne Küche kochen, ohne Waschmaschine waschen (ich als Winter-, Berg- und Schneekind, also als echte Schwitzerin), ohne Bad hygienisch sein und in einem Wüstengebiet ohne Strom staubsaugen mache ich mir zur Zeit noch keine Gedanken. Diese GROSSEN Herausforderungen kommen dann schon von selbst.

 

Anjas Befindlichkeit zusammengefasst

Anstatt mir an diesen GROSSEN Herausforderungen den Kopf zu zerbrechen, habe ich mich entschlossen, mich auf diese Abenteuer ein zulassen. Und ich freue mich sogar darauf.

 

Simons Befindlichkeit

Je länger du liest, merkst du, dass die Sache mit der Befindlichkeit eine längere Sache werden könnte. Um es nicht länger in noch längere Länge zu verlängern, haben wir beschlossen, alles Längere in Kürze folgen zu lassen.

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