Concours Toubou 2019 – Organisatorisch

Eigentlich hätten wir vor der Geburt eine kleine Serie mit Einträgen zum Concours Toubou machen wollen, doch… nun kommt sie jetzt. 

Denn allein schon die organisatorische Seite war eine Geschichte für sich. Wir können nur staunen, dass es schlussendlich überhaupt möglich war. Oft haben wir nämlich geschwitzt und gezittert gleichzeitig. Wird alles wirklich so klappen, wie wir es uns vorstellen? Oder wird es immerhin irgendwie zum Klappen kommen? Bei der Entscheidung, dieses Projekt zu starten, waren wir uns nämlich überhaupt nicht bewusst, was es heisst, einen 6 Wochen andauernden Kurs mit anschliessendem Grossanlass unter Zusammenarbeit von zwei sich eher rivalisierenden Sprachgruppen in der chaotischen Hauptstadt in einem der ärmsten Länder der Welt zu organisieren. Und das im “evakuierten Zustand”, ohne ein Büro, ohne Drucker, Bostitch oder Stempelkissen, ohne ein Auto und ohne langjährige Tubukontakte vor Ort.

Doch jetzt war der Werbevideo draussen und es musste einfach losgehen.  

Also zuerst mal einen Kursort suchen und buchen. Wie so oft im Tschad hat man nicht die Qual der Wahl sondern hofft einfach, dass die einzige denkbare Variante dann funktioniert. Das war für so einen Fall das Centre Culturel Al-Mouna: http://www.centrealmouna.org/

Strassenszene vor dem Zentrum

Eigentlich das einzige Zentrum, das Platz bietet, zentral gelegen und erschwinglich ist (man kann sich natürlich auch im Hilton einmieten für seinen Event). 

Es klappte alles wie am Schnürchen, sagte ich oft. So war es auch. Aber das war der verklärte Rückblick, der schon vergessen hatte, dass es auch einiges an Zeit und Energie gekostet hat, so gut wie möglich sicherzustellen, dass es möglichst reibungslos klappt. Aber dennoch: Wir hatten immer am Freitag und Samstag zwei Räume und in beiden waren Sitzgelegenheiten sowie ein funktionierender(!) Videoprojektor. Dass das und vieles andere geklappt hat, ist nicht selbstverständlich und kann man schlussendlich nicht sicherstellen. Aber sich dankbar darüber freuen!

Dazaga-Klasse

Sagte ich Samstag? Ja, das war die Überraschung des Technikers, der am ersten Freitag herausfand, dass er morgen, am Wochenende, auch kommen müsse. Geht gar nicht, davon wisse er nichts, fand er und führte mich zur Direktorin. DirektorIN? Kleiner Exkurs zum Thema Zusammenleben der Religionsgemeinschaften im Tschad: Es scheint völlig unproblematisch, eine Kulturveranstaltung für eine ausschliesslich muslimische Gruppe in einem Zentrum zu organisieren, das von einer libanesischen Nonne geführt wird. Schön!

Und die Schwester war mir sehr wohl gesonnen. Kurzerhand schrieb sie den Termin in der Agenda ein, der trotz meiner mehrfachen Besuche im Büro (online oder telefonisch kommt schon gar nicht in Frage) um sicher alle Termine zu reservieren, noch fehlte. Ein Grund dafür, dass ich mehrmals vorbeigehen musste, war, dass sich abzeichnete, dass statt dem gesetzten Minimum von 20 Teilnehmern pro Sprachklasse (Tudaga und Dazaga) je etwa 50 auf der Interessentenliste standen. Also statt zwei 25er-Räume den 100er Saal und das 300er Auditorium reservieren. 

Nach einer Weile waren unsere Kurstermine ganz offiziell und definitiv

Es war auch gut, dass wir am Morgen vor dem ersten Kursnachmittag nochmals die Räumlichkeiten besehen wollten. Denn das gab dem Personal den Impuls, diese doch noch vom Staub und dem Abfall des letzten Kurses zu reinigen bevor, die ersten Teilnehmer kamen. 

Und sie kamen dann tatsächlich. Aber nicht so wie wir Schweizer es geplant hatten. Anja und ich hatten das Organisationkomitee gebeten, je zwei Zweierteams (einer der den Kursbeitrag einzieht, einer der Namen einschreibt) pro Klasse zu bestellen, die dann je an einem Tisch sitzen würden. Unsere tschadischen Kollegen nickten. Mit Unverständnis. Wir sahen dann warum. Denn die Tubus stürmen nicht alle um Punkt 15:00 Uhr herein, stehen Schlange um sich einzuschreiben und warten dann bis um 15:45 Uhr der Kurs losgeht. Aber nichtsdestotrotz konnten wir gegen 16:30 beginnen. 

Der “Sekretär” der Tedaga-Klasse und sein Assistent

Mit jedem Kursnachmittag, am dem wir einfach um 15:45 begannen (mit einer scheinbar absolut wichtigen Unterrichtseinheit, aber bewusst etwas, was nicht nötig war um dem Rest des Kurses folgen zu können), waren um diese Zeit dann mehr Leute zugegen. Also los!

Tudaga-Klasse

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