24. Dezember

Fröhliche Weihnachten?

Jedes Jahr, wenn wir diesen Adventskalender schreiben, schieben wir das 24. Fenster bis auf den letzten Drücker raus. Genau. Weil wir nie wissen, was wir denn da schreiben sollen. Oder was für einen Beitrag denn an dieser Stelle passend wäre. Der ganze Adventskalender hat ja nicht viel weihnächtliches an sich, deshalb steigt die Erwartung an uns selbst, immerhin an Weihnachten was weihnächtliches bereit zu haben. Und ich muss sagen, dieses 24. Fenster fordert mich jedes Mal dazu auf, während mehreren Tagen darüber nachzudenken, was denn Weihnachten eigentlich ist.

Es gibt dazu ganz viele Antworten, die mir auf die Schnelle einfallen. Antworten, die wir aus der Werbung kennen: Das Fest der Liebe, das Fest der Familie, eine schöne Tradition, … Dann gibt es auch die frommen Antworten. Denn schliesslich ist es ein christliches Fest. 

Auf der anderen Seite ist da die Realität dieser Festtage. Über weite Strecken bedeutet Weihnachten einfach Stress, Kopfzerbrechen über Geschenkideen und Menüs, krampfhafte Besinnlichkeit und Kitsch an allen Ecken und Enden.

Aber irgendwie geht mir das alles zu wenig weit. Was bedeutet mir Weihnachten denn wirklich? Hat es überhaupt eine Bedeutung für mich?

Der Anlass zur Feier ist die Geburt von Jesus. Grund zum Feiern? Ein „Happy Birthday“ war es sicher nicht. Maria entbindet weit weg von ihrer Familie allein in einem Stall, und dann erst noch ein uneheliches Kind. Kurz darauf fliehen sie ins Exil. Als Erwachsener zieht Jesus durchs Land, weiss oft morgens nicht, wo er abends übernachten wird. Hat sein Erdenleben wenigstens ein „Happy End“? Negativ. Also was feiere ich denn? Jesus. Den faszinierenden Menschen, an dessen Lippen das einfache Volk hing, weil er nicht fromme Floskeln oder durchdachte Slogans von sich gab. Sein Leben sprach die gleiche Sprache wie sein Reden. Er verkehrte in schlechten Kreisen, doch das schadete seinen Manieren nicht. Vielmehr veränderten sich korrupte Beamte in Wohltäter. Sein würdevoller Umgang mit den Verachteten seiner Zeit gab diesen neue Perspektiven. Er hatte keine Berührungsängste. Wenn er Aussätzige berührte, wurde nicht er unrein, sondern diese gesund. Seine Geschichte und seine Geschichten inspirieren mich und bedeuten mir viel.  

Ich bin froh, dass er geboren wurde. Fröhliche Weihnachten!

Eine Antwort auf „24. Dezember“

  1. Vielen Dank für die vielen tollen Einblicke in Euer Leben und Umfeld. Schade, ist der Adventskalender schon wieder vorbei – ich habe mich jeden Tag darauf gefreut! Es waren horizonterweiternde Adventsfenster. Frohe Weihnachten und einen gesegneten Start ins neue Jahr!

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