13. Dezember
Im Frühling haben wir als Zentrum die Anfrage erhalten, in Tudaga, Dazaga und Kanembu je 600 (!) Minuten Sprachaufnahmen zu machen und dann zu transkribieren. Eine Technologie-Firma will für hunderte Lokalsprachen Spracherkennung programmieren. Wow – das ist eine willkommene Förderung dieser Sprachen. Aber es war eine Mammutaufgabe. Jeden Tag war ein Dutzend Leute da, jedes Tablet und jeder vorhandene Computer waren in Betrieb. Insgesamt mussten über 2400 kleine Dateien auf knapp 20 verschiedenen Geräten erstellt, überprüft und richtig abgespeichert werden.



Ganz stillschweigend beobachteten wir dabei eine weitere Entwicklung: Das Kanembu-Team ist jetzt auch dabei in der Teepause, wo jeden Morgen in heiterer Stimmung zusammen geplaudert, diskutiert oder UNO gespielt wird. Bis vor ein paar Monaten nahmen sie zwar Tee an, blieben aber an ihrem Tisch und arbeiteten weiter. Heute gehören sie richtig dazu. Ein feiner Duft von Versöhnung, Gräben überwinden – eine gute neue Ausgangslage für die weitere Zusammenarbeit! Und ein Mitglied der Kanembu-Teams sagte kürzlich zu Anja: “Weisst du, warum ich jeden Tag hierherkomme und so viel rede? Weil ich hier so viel lernen kann!”

